Blumenkohl gedeiht bisher auf den Feldern rund um Erfurt gut. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts erntete man hier auf den fruchtbaren Böden viele Tausend dieser schmackhaften weißen Köpfe.
|
Um 1900 herum bauten die Erfurter so viel Blumenkohl an, dass sie ihre Ernten bis ins Rheinland verkauften. Ältere Erfurter*innen werden sich noch gut erinnern: In den Gaststätten der Stadt konnte man ganze Blumenkohlköpfe mit brauner Butter oder Sauce Hollondaise für wenig Geld bestellen. Ohne Kartoffeln, ohne Schnitzel versteht sich. Schade, warum steht so ein leckeres und einfaches Gericht heute nicht mehr auf den Speisekarten unserer traditionsbewussten Gastronomen? Der Blumenkohl hat es verdient, dass man ihm einen besonderen Platz auf den Speisekarten der Stadt Erfurt einräumt. Doch sei es drum, den Erfurter Blumenkohl wird es bald nicht mehr geben. Kosten (Lohn, Dünger, Wasser) und klimatische Verhältnisse machen einen Anbau zu akzeptablen Preisen nicht mehr möglich. Zwei Erfurter Erzeuger haben den Anbau von Blumenkohl zu Gunsten anderer Kulturen beendet und die, die noch auf ihren Feldern Blumenkohl kultivieren, haben die Anbauflächen drastisch verkleinert, dies bedeutet, heimischer Blumenkohl ist künftig nicht mehr so etwas Alltägliches wie einst, sondern ein edles Gemüse für den besonderen Anlass. |